Du kannst dich nicht wirklich stark fühlen, wenn die Skepsis vor den eigenen Innenwelten überhand behält.
Wer sich selbst kennt, ist weise. Das ist nicht angehäuftes Wissen, sondern erfahrene Lebensweisheit, die Verstand und Gefühl in Einklang gebracht hat. Wer sich selbst kennt und mit seinen Gefühlen annimmt, gewinnt an Stärke und Ausstrahlung, ist bei sich, ist sie/er selbst, lebt die eigene Wahrheit. Das ist Selbstsicherheit pur. Die im Herzen gefühlte Wahrheit zu leben, ganz authentisch zu sein, ist dafür der Motor.
Die eigenen Gefühle tatsächlich auch zu fühlen, ihnen zu folgen ist dafür ein praktikabler Weg. Er führt zum inneren Kern, zur Seele und zur Intuition und damit Quelle der eigenen Kraft und auch der Sensitivität.
Vielen Menschen ist es jedoch suspekt sich so intensiv und tiefgehend mit sich selbst zu beschäftigen. Sie sind misstrauisch, weil sie instinktiv spüren das sie auf diesem Weg mit ihren Leichen im Keller konfrontiert werden.
Und Misstrauen ist ja grundsätzlich nichts Schlechtes. Argwohn, oder gesundes Misstrauen, schützt uns davor, jedem blind zu vertrauen. Hier kommt dann unsere Intuition zum Tragen. Manche nennen es auch Bauchgefühl. Eine wunderbare Einrichtung unseres Organismus. Wenn dabei auch der Kopf eingeschaltet bleibt, ergibt sich daraus das optimale Zusammenspiel für Entscheidungen aus unserer Herzenswahrheit mit praktikablen Umsetzungstools. Und die bekommen wir nur, wenn wir uns auf unsere Innenwelt einlassen.
Und manchmal tut das auch weh. Als ich vor über 20 Jahren mithilfe einer Körpertherapie und der inneren-Kind-Arbeit erstmals einen bewussten Zugang zu meinen Innenwelten bekam, war ich zum Teil erschüttert, was da nicht nur an Lebendigkeit, hellsinnlichen Wahrnehmungen und Kraft in mir geschlummert hatte, sondern auch an unverarbeitetem Schmerz, Wut, Angst und Trauer. In dieser Zeit begann ich auch zu meditieren, um mich ruhiger zu fühlen. Durch Meditation und Arbeit mit meinem jüngeren Ich lernte ich mich immer besser kennen, meine Bedürfnisse, meine Reaktionsmuster und eben auch mich mit all meinen Gefühlen.
Aus meiner Sicht gibt es keinen anderen Weg, um die innere, weise Kraft, die in allen von uns steckt, zu spüren und daraus zu handeln. Da wir alle so viele schmerzhafte Gefühle immer wieder beiseite gedrückt, weggeschoben und vermieden haben, sind wir natürlich auch imemr erstmal wieder überfordert, wenn sie dann anrollen – die Alten oder die neuen Gefühle ist das egal. Wichtig ist, dass wir in diesem Zusammenhang lerst einmal realisieren, dass sie wichtig sind – das wir ihnen den ihnen angemessenen Wert auch zugestehen und ihre Bedeutung anerkennen.
JA zu sagen, zu allen Gefühlen ist der wichtigste Schritt in diesem Prozess.
Sie sind ein Teil von uns – das sind wir auch. Und solange wir etwas in uns ablehnen büßen wir das mit fehlender Kraft, Stärke und letztendlich auch Sensitivität, Lebendigkeit und echter Lebensfreude ein.
Die Art und Weise mit unseren Gefühlen umzugehen, sie zu managen und Chef im eigenen emotionalen Innenweltsystem zu sein folgt im weiteren Prozess. Sag erstmal JA zu dem, was da in dir ist und realisiere, wenn du wieder einmal aus Gewohnheit einer intensiven, heftigen Gefühlsreaktion ausgewichen bist. Grins dich an! „Aah, erwischt!“ und gönne dir ein wissendes Lächeln. Du bist auf einem wunderbaren Weg und dein Mut wird reich belohnt, was ich dir aus Erfahrung verspreche.
Ich möchte keine dieser Erfahrungen missen, denn auch im tief gefühlten Schmerz konnte ich schon Erfüllung wahrnehmen, so tief und echt mit mir verbunden zu sein. Ganz zu schweigen von diesen bereichernden, glückseligen Momenten tiefer Freude, Kraft, Verbundenheit und Dankbarkeit für mein stärkendes, sanftes, sensitives Inneres.
Ich wünsche dir von Herzen diese Erfahrungen – es gibt nichts Erfüllenderes für mich - wie ein überquillendes Herz voll Liebe.
Und wenn du noch Fragen dazu hast, schreib sie mir gerne oder hinterlasse hier einen Kommentar.
Danke und alles Liebe für dich.
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