Wir alle haben von klein auf das Bedürfnis, uns sicher zu fühlen und der Welt nicht ausgeliefert zu sein. Wir wollen selbst bestimmen und nicht mehr länger von den Erwachsenen abhängig sein. Gleichzeitig brauchen wir immer das Gefühl von Sicherheit. Wir wollen uns frei und sicher fühlen. Und das ist auch gut so – wenn wir uns darüber bewusst sind, was wir, jeder ganz individuell, dafür brauchen.
Schon Mitte des letzten Jahrhunderts hat der amerikanischer Psychologe Abraham Maslow untersucht, welche Bedürfnisse für die Menschen am wichtigsten sind.
Sein Ergebnis: Nach den lebensnotwendigen Grundbedürfnissen wie etwa Trinken, Essen und Wärme brauchen die Menschen Sicherheit. Und das zeigt sich daran, dass viele unserer Handlungen durch unser Bedürfnis nach Sicherheit geleitet werden – die Wahl des Arbeitsplatzes, Freundeswahl, Wohnort….
Dabei steckt im Kern dieser Handlung unser Wunsch nach diesem Gefühl. Alles was wir wollen ist eigentlich immer ein Gefühl. Auch wenn wir uns Geld wünschen, wollen wir im Grunde das Gefühl von Freiheit oder Sicherheit oder Fülle …
Unsere Wünsche sind die Wünsche nach einem Gefühl.
Letztendlich haben alle Menschen den Wunsch, glücklich und zufrieden zu sein. Alle handeln im Grunde danach und tun Dinge, die ihrer Meinung nach notwendig sind, um an diesem Ziel anzukommen. Nur beschreiten wir alle unterschiedliche Wege, um es zu erreichen. Manchmal erscheint uns das Verhalten eines anderen Menschen suspekt bis paradox, aber ich bin mittlerweile sicher, dass sich alle Handlungen letztendlich darauf gründen, dass ein Mensch sich gut fühlen möchte. Und das die Motivation für eine Entscheidung immer darauf beruht, dass dieser Mensch sich davon erhofft, glücklich, sicher und zufrieden zu sein.
Wenn wir unsere Sicherheit dann einzig darauf begründen, das sich unser Gegenüber auf eine bestimmte Weise verhält, bekommen wir ein Problem. Unser Gegenüber kann uns unseren Wunsch erfüllen und genauso handeln wie wir es uns wünschen – aber was ist dann beim nächsten Mal? Oder bei einem anderen Menschen.
Wenn das unsere einzige Quelle von Sicherheit ist, sind wir Opfer und abhängig vom Goodwill unseres Gegenübers. Und Opfer sein wollen wir alle nicht. Dann kann unser Leben auch nicht die Qualität von Freude haben, wenn es immer nur von den Handlungen anderer Menschen abhängt.
Wir brauchen andere, mehrere Möglichkeiten, um uns sicher zu fühlen. Und dazu müssen wir uns selbst gut kennen.
Die goldene Regel für den Umgang mit unserem Wunsch nach einem bestimmten Gefühl könnte also lauten:
Bewusstwerdung.
Damit wir zu uns nehmen, was zu uns gehört und unser Leben aktiv variabel so gestalten, wie es genau passend für uns ist.
Wer sich selbst gut kennt wird auch weniger einen Schuldigen für die eigenen unangenehmen Gefühle im Außen suchen, sondern weiß, wie er mit seinen Gefühlen umgeht.
Wer sich selbst kennt, ist weise. Das ist nicht angehäuftes Wissen, sondern erfahrene Lebensweisheit, die Verstand und Gefühl in Einklang gebracht hat. Wer sich selbst kennt und mit seinen Gefühlen annimmt, gewinnt an Stärke und Ausstrahlung, ist bei sich, ist sie/er selbst, lebt die eigene Wahrheit und kann sich selbst helfen oder um genau die Hilfe bitten, die benötigt wird. Das ist Selbstsicherheit pur. Die im Herzen gefühlte Wahrheit zu leben, ganz authentisch zu sein, ist dafür der Motor. Und den Zugang zu dieser Wahrheit findest du, wenn du nach innen lauschst, dich auf dein Herz konzentrierst oder dir die richtigen Fragen stellst, z.B.
Was brauche ich, um mich sicher zu fühlen?
Was hilft mir, um mich sicher zu fühlen?
Welche Möglichkeiten habe ich, um mit dem Gefühl von Unsicherheit angemessen umzugehen?
Oder auch, indem du wieder mehr dich selbst wahrnimmst, dein Herz fühlst, deiner Intuition zuhörst und in dein Seelenbewusstsein eintauchst.
Wenn du magst begleite ich dich dabei gerne – so, dass du dich sicher fühlst.
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